Ortsdurchfahrt B 19 in Königsbronn
In Spitzenzeiten rollen schon heute bis zu 20.000 Fahrzeuge auf der Bundestraße 19 durch Königsbronn.
Der motorisierte Individualverkehr hat in den letzten Jahren, auch aufgrund der gewerblichen Entwicklung in und um Königsbronn, immens zugenommen und wird bis 2035 um prognostizierte weitere 6,5 % zunehmen. Der Gemeinderat hat sich dieser wichtigen Aufgabe angenommen und im April 2023 beschlossen das Ingenieurbüro G+H, Giengen mit einer Planung zu beauftragen, mit dem Ziel verkehrliche Verbesserungen zu schaffen.
Zuständig für die Planung wäre normalerweise der Bund bzw. das Land Baden-Württemberg in dessen Baulast sich die Bundesstraße befindet. Die Gemeinde geht hier mit der Vergabe der Planungsleistung i. H. v. 209.500,--€ in Vorleistung.
Ein Jahr später liegt nun ein Planentwurf vor, welcher in unzähligen Besprechungen mit dem Ingenieurbüro, dem Baureferat des Regierungspräsidiums und der Gemeindeverwaltung ausgearbeitet wurde.
Dieser Planentwurf wurde am vergangenen Mittwochabend in der Hammerschmiede in Königsbronn erstmals der Öffentlichkeit im Rahmen einer Informationsveranstaltung vorgestellt. Über 400 interessierte Königsbronner, aber auch Anwohner aus den umliegenden Gemeinden informierten sich über die Planungen.
Bürgermeister Jörg Weiler legt Wert darauf, dass die Vorschläge nur kurz- und mittelfristige Lösungen sein sollen, das Ziel einen Tunnel oder eine Umfahrung zu bauen darf nicht aus den Augen verloren werden. Wichtig ist es schnell Lösungen aufzuzeigen, um nicht nur die Lebensqualität der Anwohner, sondern auch die Situation für alle Verkehrsteilnehmer merklich zu verbessern. In der Planung müssen die Interessen des Kfz-Verkehrs, des Radfahrverkehrs, aber auch des Fußgängerverkehrs oder des ÖPNV berücksichtigt werden.
Geschäftsführer Wolfgang Groll vom Ingenieurbüro G+H aus Giengen erläutert die Planung.
Die Grundidee ist es mit Hilfe von zwei Kreisverkehren zwischen Rewe und Ortsausgang in Richtung Oberkochen den Verkehrsfluss zu verbessern.
Die Landesstraße 1123 trifft beim Rewe auf die Bundesstraße 19 – hier soll ein großer Kreisel und an der Abzweigung von der Bundstraße in die Zahnbergerstraße soll ein kleiner Kreisel errichtet werden. Die Ampelanlage am großen Kreisel würde entfallen, so kann der Verkehr dort merklich besser fließen. Die beiden Kreisverkehre liegen nur knapp 300m auseinander, die Fahrbahnen werden getrennt. An den Zufahrtsstraßen, wie der Wilhelm-Hauff-, Zeppelin- oder Daimlerstraße besteht dann nur noch Einbiegeverkehr nach rechts, was zwar evtl. für etwas weiter Fahrten sorgt, jedoch fallen dann lange Wartezeiten für ein Abbiegen nach links weg.
Damit der Verkehrsfluss aufrechterhalten wird sollen Linksabbiegespuren am Rewe und an der Brenzquellstraße mit Volksbank und Tankstelle, sowie am Netto neu geschaffen werden und gleichzeitig die Zufahrt zum Schickhardtplatz neu geregelt werden.
Die Bushaltestellen werden neu geordnet bzw. optimiert, auf den Fußgängerverkehr abgestimmt und örtlich besser mit dem Bahnhof vernetzt.
Entlang der B 19 soll der Radverkehr geführt werden, entweder auf einem gemeinsamen Geh- und Radweg, einem separaten Radweg oder auf einer Fahrradstraße. Die Fußgängerverbindungen und Fußgängerquerungen werden optimiert und die Aufenthaltsqualität wird verbessert.
Die Maßnahmen zur Umgestaltung der Straße tangieren einige Grundstücke. In den meisten Fällen werden nur wenige qm Fläche von privaten Grundstücken benötigt, teilweise müssen aber auch Gebäude weichen, um den notwendigen Raum für die geplanten Maßnahmen zu schaffen.
Mit allen betroffenen Grundstückseigentümern wurde im Vorfeld gesprochen und über die Maßnahme informiert.
Die Planung und insbesondere die Kreisverkehre werden nun auf ihre Leistungsfähigkeit geprüft und sofern erforderlich wird die Planung angepasst.
Mit der baulichen Umsetzung der Maßnahmen kann im besten Fall innerhalb der nächsten 6-8 Jahre gerechnet werden.
Bereits in diesem Jahr sollen jedoch schon mit den Baumaßnahmen für die beiden Querungshilfen an den Ortseingängen begonnen werden.
Die gesamte Planung kann hier eingesehen werden.
Anregungen können unter b19(at)koenigsbronn.de eingereicht werden.